Behandlungsunterlagen
Kieferorthopädische Unterlagen
Für die Durchführung einer kieferorthopädischen Behandlung wird zu Beginn ein detaillierter Behandlungsplan erarbeitet.
Er ist das Ergebnis umfangreicher Analysen von Einzelbefunden, die zu einer umfassenden Diagnose führen. Zu diesem Zweck werden vor Beginn der eigentlichen Behandlung verschiedene diagnostische Unterlagen erstellt.
Kieferorthopädische Modelle
Mit Hilfe der Abformungen werden Gipsmodelle hergestellt, die die dreidimensionale Situation der Zahn- und Kieferbeziehungen im Mund des Patienten exakt wiedergeben.
Um eine Abformung herzustellen wird ein Abformlöffel mit einer Präzisionsabformmasse gefüllt und anschließend auf die Zähne des Patienten gesetzt. Je nach Wunsch des Patienten gibt es diese Abformmasse in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Nach einer Minute erhärtet die Abformmasse und der Löffel wird aus dem Mund wieder entfernt. Daraufhin wird der derart präparierte Löffel -nach einem Desinfektionsbad- im Labor mit einem speziell für die Zahnheilkunde entwickelten Gips ausgegossen. Nach einer Aushärtungsphase erhält man dann ein scharfgezeichnetes Gipsmodell als präzise Kopie der Mundverhältnisse, das die dreidimensionale Situation der Zahn- und Kieferbeziehungen im Mund des Patienten exakt wiedergibt.
Anhand der Modelle können die Kiefer dreidimensional betrachtet werden und bilden zusammen mit den anderen Vermessungen die Arbeitsgrundlage für die Analyse und Diagnoseerstellung der Zahn- und Kieferfehlstellungen. So ermöglicht beispielsweise die Vermessung der einzelnen Zahnbreiten an den Gipsmodellen des Ober- und Unterkiefers eine Beurteilung des zur Verfügung stehenden Platzangebotes im Zahnbogen.
Zusätzlich dienen einige dieser Modelle auch als Vorlage zur Erstellung von herausnehmbaren, kieferorthopädischen Geräten, die sich somit individuell der Situation im Mund des Patienten anpassen.
Digitale Fotoanalyse
Profil- und Enface-Fotos des Gesichtes sind für das Studium der Profil- und Lachlinie für ästhetische Überlegungen erforderlich, da die Veränderungen der Zahnstellung im Frontzahnbereich auch Einfluss auf das Lippen- und Gesichtsprofil mit sich bringen.
Zu Beginn der Behandlung werden vom Patienten mit einer hochauflösenden, digitalen Fotokamera
Fotostat-Aufnahmen vom Gesicht, Profil und den Zähnen erstellt und am
Computer ausgewertet. Die Fotos werden dabei am aufrecht sitzenden Patienten in ungezwungener Lippenhaltung angefertigt.
Mit Hilfe der digitalen Fotoanalyse werden das Gesichtsprofil, der Lippenverlauf, die Lachlinie und Gesichtsasymmetrien (z.B. Nasen- und Kinnabweichungen) bewertet. All diese ästhetischen Überlegungen sind erforderlich, da die Veränderungen der Zahnfehlstellungen im Frontzahnbereich auch
Einfluss auf das Lippen- und Gesichtsprofil mit sich bringen.
Digitales Röntgen
In unserer Praxis werden Röntgenbilder mit einem hochmodernen digitalen Röntgengerät erstellt, welches durch sein neuartiges Aufnahmeverfahren eine deutlich geringere Strahlenbelastung für den Patienten aufweist, als herkömmliche, konventionelle Röntgengeräte.
Dabei erscheinen die Röntgenaufnahmen nach einem Abscannvorgang des Patientenkopfes innerhalb weniger Sekunden auf einem
Computerbildschirm, an dem sie sofort beurteilt und mit Hilfe von
computerunterstützten Diagnoseprogrammen präzise ausgewertet werden können.
Diese Technologie verzichtet weitgehenden auf die üblichen Verbrauchsmaterialien, wie Filme, Verpackungen, Bleifolien, Entwicklungschemikalien usw., so dass es sich hierbei neben der Strahlenreduktion und den diagnostischen Vorteilen zudem um eine umweltfreundlichere Art der Röntgenbildgebung handelt, die sowohl Patient, Fachpersonal und Umwelt schont.
Digitales Röntgen - Panoramaschichtaufnahme (OPT)
Diese Art des Röntgenbildes ist eine Übersichtsaufnahme aller Zähne, Kiefer und Kiefergelenke. Sie dient als Grundlage zur Erkennung und Beurteilung von Nichtanlagen bzw. überzähligen Zahnanlagen, verlagerten Zähnen, Weisheitszähnen und krankhaften Veränderungen des Knochens, der Kiefergelenke, der Zahnwurzeln und der Kieferhöhle. Die daraus abgeleiteten diagnostischen Erkenntnisse stellen mitunter die Weichen für das weitere therapeutische Vorgehen des Kieferorthopäden.
Digitales Röntgen - Fernröntgenseitenbild (FRS)
Das Fernröntgenseitenbild gibt dem Kieferorthopäden Aufschluss über die Art der Kiefereinlagerung im Gesichtsschädel des Patienten, zeigt die Achsenneigung der Frontzahnwurzeln und gibt zudem Hinweise über die Wachstumsrichtung des Ober- bzw. Unterkiefers. Durch eine Darstellung der anatomischen Gegebenheiten, die durch Winkel und Strecken computerunterstützt ergänzt werden, wird es dadurch möglich wichtige Rückschlüsse für die Behandlungsplanung zu erhalten.
Digitales Röntgen - Handwurzelaufnahme (HWA)
Um den günstigsten Zeitpunkt zur Kieferumformung zu bestimmen ist es bei einzelnen Patienten notwendig, das genaue Knochenwachstumsstadium zu ermitteln. Da das Wachstum des Schädels weitgehend dem des Körpers folgt, erlaubt die Handwurzelaufnahme eine Aussage über die Wachstumssituation des Patienten und das noch zu erwartende Wachstumspotential, so dass die kieferorthopädischen Maßnahmen auch jeweils zum individuell richtigen Zeitpunkt erfolgen können.
Funktionsanalyse
Bei Kiefergelenksbeschwerden, Verspannungen der Kaumuskulatur, bei Gesichtsschmerzen oder Migräne dienen dem Kieferorthopäden die
Funktionsanalyse und das Erstellen eines Funktionsstatus zur Erforschung einer möglichen durch Zahn- und Kieferfehlstellungen bedingten Ursache.
Zur Erstellung des Funktionsstatus werden die Funktion der Lippen, der Zunge, der Muskulatur des Schluckvorgangs, der Atmung und der Sprachbildung analysiert. Nur bei einer eindeutigen Zuordnung einer Zahn- und Kieferfehlstellung oder der Kaumuskulatur als Ursache für die Beschwerden ist eine Therapie durch den Kieferorthopäden indiziert und erfolgt in der Regel mittels
gelenkbezüglich hergestellter Aufbissschienen unter Zusammenarbeit mit speziell geschulten Physiotherapeuten.